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Wenn Pro­gramme zum Sicher­heits­risiko werden

Die Pro­gram­mierung von Software folgt heute in vielen Bereichen dem Lego-Prinzip: Ein Anwen­dungs­pro­gramm wird nicht völlig neu, quasi „from the scratch“ geschrieben, sondern enthält an Stellen, wo es um reine Rou­ti­ne­pro­gram­mierung geht, Soft­ware­bau­steine, die in einer Pro­gramm­bi­bliothek abgelegt sind.

Der Aufbau einer solchen Bibliothek und deren Nutzung macht tat­sächlich sehr viel Sinn. Viele Anwen­dungs­pro­gramme ent­halten in Teilen Stan­dard­pro­gram­mie­rungen, die immer gleich auf­gebaut sind, so z. B. beim Druck die Abfrage, ob der Drucker ein­ge­schaltet ist oder aus­rei­chend Papier hat, bevor gedruckt werden kann.

Ist ein solcher Rou­ti­ne­bau­stein erstmal ent­wi­ckelt, ist es sehr sinnvoll, ihn in einer soge­nannten Pro­gramm­bi­bliothek abzu­legen oder sogar zu ver­öf­fent­lichen. So kann man selbst oder — im Falle einer Ver­öf­fent­li­chung  — auch andere Ent­wickler bei der Pro­gram­mierung der nächsten Anwen­dungs­software einfach darauf zurück­greifen. Das ist üblich und selbst­ver­ständlich in der Branche.

Diese Effi­zi­enz­maß­nahme wird aller­dings dann zum Problem, wenn die Rou­ti­ne­pro­gramme Fehler und Sicher­heits­lücken ent­halten. Denn dann kann sich ein ein­ziger Fehler plötzlich sehr schnell mul­ti­pli­zieren. Der feh­ler­hafte Code taucht dann in allen Anwen­dungs­pro­grammen auf, die bei der Pro­gram­mierung auf ihn zugriff­ge­griffen haben. Auf diesen Sach­verhalt haben nun IT-Experten im Rahmen der beiden bekannten Sicher­heits­kon­fe­renzen DEFCON und Blackhat hin­ge­wiesen. Tat­sächlich wurde diese Art von Fehler in meh­reren Hundert Anwen­dungs­pro­grammen von Pro­dukten gefunden, so z.B. bei Dru­cker­software, Software für Infu­si­ons­pumpen, Satel­liten oder Operationstechnologie.

Daher ist die Testung von Soft­ware­mo­dulen, die in Pro­gramm­da­ten­banken angelegt werden, von beson­derer Bedeutung – kommt aber auf­grund Zeit- und Kos­ten­druck sehr häufig zu kurz, leider zu Lasten der Sicherheit.

 

Die vor­lie­genden Infor­ma­tionen ver­danke ich dem Com­puter Magazin Podcast von B5 aktuell vom 16. August.

 

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