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Internetnutzung von Unternehmen in der DACH-Region — IT-Sicherheit braucht mehr Aufmerksamkeit
ECO — der Verband der Internetwirtschaft hat kürzlich eine Studie zur Internetnutzung von 5036 Top-Unternehmen der DACH-Region veröffentlicht. Die Kriterien für die Auswahl der Unternehmen aus insgesamt neun Branchen mit 208 Sektoren waren u.a. Umsatz, Mitarbeiterzahl und Einsatz von Online-Marketing.
Die Studie versteht sich als Benchmark-Untersuchung, die anhand von 18 Kriterien jedem untersuchten Unternehmen ein Ranking in Bezug auf die Professionalität seiner Internetnutzung zuweist. Zu den angewandten Kriterien gehören u.a. Domainsicherheit, Nutzung von sozialen Medien oder auch Leadgenerierung über die firmeneigene Webseite, Ladezeit der Webseite, Suchmaschinen-Präsenz, Angebot einer eigenen App. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf einen Ausschnitt der in der Studie vorgelegten Ergebnisse, nämlich auf die wesentlichen und damit wichtigsten genannten Herausforderungen
Digitalisierung schreitet voran – IT-Sicherheit hinkt hinterher
Es überrascht kaum, dass die Studie eine Zunahme der Wichtigkeit des Internets für die Unternehmen bedingt durch die Corona-Pandemie feststellt. Gleichzeitig aber sehen die Autoren der Studie einen deutlichen „Nachholbedarf“ im Themenfeld IT-Sicherheit.
Die gute Nachricht ist, dass die Verschlüsselung der Datenübertragung über die Webseite und den Email-Server laut Studie mittlerweile gängige Unternehmenspraxis ist. Es folgt jedoch die Feststellung, dass viele der untersuchten Unternehmen keine Vorkehrungen zum Schutz der eigenen Domain vor Missbrauch treffen und in diesem Zusammenhang wichtige Standards noch nicht eingeführt haben: Laut Studie haben 44 % der Unternehmen keine Maßnahmen umgesetzt, die das Fälschen des Absenders von Emails erschweren/verhindern soll (SPF-Technologie), vor allem kleinere Unternehmen haben hier Nachholbedarf. Und nur jedes dritte Unternehmen veranlasst eine Überwachung von verdächtigen E‑Mails über die eigenen Absenderdomains. Richtlinien, wie mit verdächtigen Mails umzugehen ist, formuliert sogar nur jedes zwanzigste Unternehmen.
Die Studie enthält daher den deutlichen Appell trotz der beschleunigten Digitalisierung durch Corona die Sicherheit nicht zu vernachlässigen: „Auch wenn der Übergang sehr schnell gehen musste: Sicherheitsaspekte brauchen eine hohe Priorität, die IT-Sicherheit muss auch in Krisenzeiten funktionieren. Gerade jetzt suchen Cyberkriminelle gezielt nach Schwachpunkten, die es sonst vielleicht nicht gibt.“ Allerdings merken die Autoren auch an, dass es in diesem Bereich eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr gibt.
In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll nochmals auf die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) hinzuweisen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ins Leben gerufen wurde und deren Aufgabe es ist, gerade kleinere Unternehmen bei der Umsetzung von IT-Sicherheit zu unterstützen (www.tisim.de). Denn entscheidend ist es, wie Sofie Geisel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des DIHK, im Rahmen des ersten Transferstellenkongresses am 28. Mai formuliert hat, nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken der Digitalisierung in den Blick zu nehmen.
Mobile noch nicht first
Eine weitere Herausforderung stellen die Ladezeiten der untersuchten Unternehmenswebseiten dar. Während die Studie bei den Desktopladezeiten ein „sehr zufriedenstellendes Bild“ konstatiert, sehen die Autoren bei 42 % der Unternehmen Verbesserungsbedarf, und nur 3 % der Unternehmen wird „eine vorbildliche mobile Ladezeit“ bescheinigt. Dies könnte für viele der Unternehmen zukünftig ein Hemmnis darstellen, da Googles Mobile-First-Index, der ab September 2020 ausgerollt werden soll, vorsieht, dass Suchergebnisse künftig ausschließlich anhand der Informationen, die auf der mobilen Version einer Webseite gefunden werden, bewertet werden sollen.
Quelle:
STUDIE BENCHMARKS DER INTERNETNUTZUNG 2020, herausgegeben von eco — Verband der Internetwirtschaft
https://www.eco.de/wp-content/uploads/2020/06/internetnutzung-2020-i-eco-kurzversion‑1.pdf

Dr. Klaudia Malowitz ist Referentin für Public Relation und Partnerschaften für die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) bei Deutschland sicher im Netz e.V.

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