Themen
Tipp des Monats
Machen Sie in nur zehn Minuten den IT-Sicherheitscheck von Deutschland sicher im Netz. Der Test liefert Handlungsempfehlungen, mit denen Sie die eigene IT-Sicherheitslage verbessern können.
Newsletter
Um neue Beiträge regelmäßig zu erhalten, können Sie hier unseren Newsletter abonnieren:
Was ist überhaupt 5G?
5G – Das Netz der Zukunft?
5G ist ein neuer Meilenstein des Mobilfunks und wird oft als Netz der Zukunft bezeichnet. Die komplexe Technik hinter dem extrem kapazitätsstarken 5G-Netz ermöglicht unter anderem Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde, eine Latenzzeit von circa einer Millisekunde. Somit ist nun eine Datenübertragung in Echtzeit realisierbar.
In der Praxis bedeutet das für Unternehmen zum Beispiel, dass Maschinen in Fabriken vollständig vernetzt werden können. Auch autonomes Fahren soll durch die verzögerungsfreie Datenübertragung sicherer und zukunftstauglich werden.
Privatverbraucher*innen profitieren von dem baldigen neuen Standard beispielsweise durch höhere Datenraten auf mobilen Geräten, einer weitaus intelligenteren Smart-Home-Vernetzung oder einem deutlich verbessertes Erlebnis mit Virtual Reality.
Ziel des 5G-Netzes ist also, alle Lebensbereiche auf einen hohen Digitalisierungsgrad zu bringen.
Doch so schön das auch alles klingt, gibt es — wie so oft — auch eine Kehrseite des Ganzen.
Auswirkungen auf den Datenschutz und die Datensicherheit
Durch zahlreiche und teilweise noch unausgereifte Komponenten des 5G-Netzes entsteht eine große Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Auch die enorme Anzahl an verschiedenen intelligenten Geräten, die über 5G kommunizieren und somit sensible Daten in Echtzeit austauschen, macht das Netz angreifbarer als seine Vorgänger-Netze. Beispielsweise können Kriminelle durch eine Infizierung eines Bestandteils des 5G-Systems sensible Daten abgreifen, die dann wiederum für weitere Angriffe oder Erpressungsversuche verwendet werden könnten.
Ebenfalls kann durch die extrem genaue Ortung von Nutzer*innen beispielweise ein exaktes Bewegungsprofil aufgezeichnet werden, welches gezielt zum Ausspähen genutzt werden könnte. Schlimmstenfalls könnte durch das Zwischenschalten einer manipulierten oder gefälschten 5G-Basisstation der komplette Kommunikationsverkehr innerhalb des 5G-Systems abgefangen beziehungsweise mitgehört werden.
Praxisbeispiel Huawei
Wie sensibel das Thema Datenschutz und Datensicherheit bezüglich 5G ist, zeigt sich auch am Fall Huawei. Das chinesische Unternehmen steht im Gespräch, das 5G-Netz in Deutschland mit aufzubauen. Kritisiert wird das Unternehmen dafür, dass es eng mit der chinesischen Regierung vernetzt ist, da es unzählige Subventionen von dieser erhält und eng mit ihr kooperiert. Weiterhin sind Unternehmen in China gesetzlich dazu verpflichtet, mit dem chinesischen Nachrichtendienst zusammenzuarbeiten.
Aus diesen Gründen sind Experten der Meinung, dass bei einer Zusammenarbeit mit Huawei die kritische Infrastruktur des 5G-Netzwerks anfälliger für chinesische Spionage sein könnte. Auch könnte Deutschland in diesem Bereich technisch noch abhängiger von China werden.
Fazit:
Der Ausbau des 5G- Netz hat gerade erst begonnen, doch dass es der neue Standard wird, steht wohl fest. Viele Fragen im Zusammenhang mit Datenschutz und Datensicherheit müssen jedoch noch geklärt werden. Ob sich der „Traum“ einer vollkommen digitalen Welt durch 5G erfüllt und wie sicher unsere Daten dann sein werden, wird sich noch zeigen.

Alper Kaya ist seit Herbst 2014 Student der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Seit 2018 ist er daneben als Werkstudent bei der Datev eG tätig. Derzeit unterstützt Herr Kaya den Beauftragten für den Datenschutz im Bereich Service und Vertrieb.

Neueste Kommentare