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Sollten Unternehmen sich von Facebook zurückziehen?
Facebook-Datenskandale
Ein Like hier, ein Post da und schon wieder ein neuer Datenskandal bei Facebook. Allein im Jahr 2018 gab es diesbezüglich über 10 Negativ-Meldungen.
So wurden beispielweise Nachrichten vom Firmenchef Zuckerberg an Journalisten gelöscht oder Mitgliederlisten privater Facebook-Gruppen waren öffentlich einsehbar. Der wohl weitreichendste Skandal: Die Firma Cambridge Analytica wertete Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Wissen aus. Insbesondere Letzteres veranlasste einige namenhafte Firmen, wie beispielsweise Tesla, sich endgültig von Facebook zurückziehen. Kein Wunder, denn laut einem Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofs sind Betreiber von Facebook-Fanpages gemeinsam mit Facebook für die Verarbeitung personenbezogener Daten der Besucher der Seite verantwortlich.
Grund dafür ist, dass durch die Funktion Facebook Insight, anonymisierte statistische Daten über die Nutzer dieser Seite erhoben werden. Gesammelt werden die Daten mit Cookies, welche einen eindeutigen Benutzercode enthalten. Dieser Code kann mit den Anmeldungsdaten der Facebook Nutzer verknüpft werden und wird beim Aufrufen der Fanpage erhoben und verarbeitet. Sollte es zu einem Datenskandal kommen, müssen betreffende Unternehmen mit Sanktionen rechnen. Für mittelständische Unternehmen oder kleinere Verbände wäre dies eine finanzielle Katastrophe.
Neben dem finanziellen Schaden muss auch ein erheblicher Imageverlust einkalkuliert werden. Zwar können oder wollen viele Firmen sich nicht von Facebook abwenden, da sie über die Plattform eine große Zielgruppe erreichen oder auch z. B. auch ihren Kundenservice auf Facebook anbieten. Dennoch empfiehlt es sich, die Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen und sich im berechtigten Zweifelsfall eher zurückzuziehen. Denn Kunden hinterfragen immer öfter, wie Unternehmen die zahlreichen Datenschutzverletzungen tolerieren können und immer noch Facebook nutzen. Das gilt insbesondere für Firmen, die sich durch den Datenschutz differenzieren.
Dass Kunden immer mehr Wert auf Datenschutz legen, zeigt auch die Bachelor-Arbeit von Alper Kaya mit dem Titel „Im Rausch der Daten – lohnt es sich für Unternehmen, die Daten ihrer Kunden besser zu schützen?“ Die Ergebnisse dieser äußerst interessanten Umfrage werden im nächsten Blogeintrag präsentiert.

Dipl.-Betriebswirt (FH), Dipl.-Wirtschaftsinformatiker (FH), zertifizierter Datenschutz- und IT-Security Auditor (TÜV), 5 Jahre Projektleiter für attributive Qualitätssicherungssysteme mit statistischer Prozesskontrolle in der Automobil-Industrie, seit 1995 bei DATEV eG, zunächst zuständig für Produktmarketing und Service MS-Office-Produkte und Dokumentenorganisation im Geschäftsfeld Eigenorganisation, seit 2000 tätig für Vorstands-Korrespondenz, Qualitätsmanagement und Reporting in der Stabsstelle „Service Quality Management“ beim Bereichsvorstand Service und Vertrieb der DATEV eG, seit 2002 dort als Fachberater und Bereichsbeauftragter zuständig für den Datenschutz.

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