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Der Europäische Datenschutztag am 28.01.
Data Privacy Day
Mit welcher Aktion haben sie den 28. Januar 2019 „gefeiert”?
Wie, Sie wissen nicht welcher besondere Tag der 28. Januar ist? Dann waren die letzten 12 Jahre der Sensibilisierung wohl nicht besonders erfolgreich.
Am 28. Januar wird – bereits seit 2007 — der Europäische Datenschutztag begangen. Sogar die vereinigten Staaten und Kanada haben sich 2008 angeschlossen und bezeichnen diesen Tag als „Data Privacy Day”.
Eigentlich wurde der Tag ins Leben gerufen um die Anwender für den Datenschutz zu sensibilisieren. Es gab auch in diesem Jahr dazu eine Konferenz in Berlin mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Die Einladung richtete sich dabei an Industrie und Privatpersonen gleichermaßen.
Es geht darum dem Verbraucher klar zu machen, mit seinen persönlichen Daten verantwortungsvoll umzugehen. In Zeiten von Facebook & Co und deren Nachfolgern ein schwieriges Unterfangen. Diese Social Media Dienste leben davon, dass die Anwender ihre Daten zur Verfügung stellen. Und viele Verbraucher wollen das auch. In vielen Fällen weis der Anwender aber nicht in welchem Umfang diese Daten verwendet und auch missbraucht werden können. Auch über die Verbreitung ihrer Daten wissen die Verbraucher oft nicht Bescheid. Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Anonymität im Internet. Einem Fremden auf der Straße würden sie niemals ihre Adresse, Telefonnummer, Bilder, Lebenslauf, etc. geben auch wenn er sie mehrmals danach frägt. Im Internet genügen oft wenige unpersönliche Kontakte im Chatroom um „Vertrauen” aufzubauen. Dazu kommt noch die „Sammelwut” verschiedener Firmen, die teilweise ihre Geschäftsmodelle darauf aufbauen, Daten zu Sammeln und zu verkaufen.
Die Social Media Dienste – allen voran Facebook – haben in den letzten Jahren da nachgebessert. Auch die neue DSGVO ist angetreten das Individualrecht auf Schutz personenbezogener Daten zu verbessern und den Menschen eine bessere Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten zu geben. Auch wenn noch nicht ganz klar ist wie die “nächste Stufe” der DSGVO aussehen wird, so wird doch sehr wahrscheinlich noch im Jahr 2019 eine Verordnung zum Schutz der Privatsphäre und der elektronischen Kommunikation von der EU verabschiedet, die ePrivacy Verordnung. Damit ist zumindest dem Artikel 8 der Grundrechte der Europäischen Union (Schutz personenbezogener Daten) genüge getan.
Aber trotz aller Verbesserungen ist immer noch der Anwender selbst dafür verantwortlich welche Daten er für welchen Anwenderkreis sichtbar macht.
Und auch wenn das Thema schon mehrfach in verschiedenen Medien breitgeschlagen wurde, hier noch mal in Rückblick auf den Data Privacy Day und zur Sensibilisierung die wichtigsten Punkte:
- Verwenden sie bei der Übertragung von (persönlichen) Daten immer eine Verschlüsselung. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten seine Daten vor den Blicken anderer zu schützen:
-
- Virtual Private Networks (VPN)
- HTTPS-Verschlüsselung im Browser (achten Sie auf das Schlosssymbol)
- Werkzeuge mit Verschlüsselung bei der Administration (z.B. ssh)
- E‑Mails-Verschlüsselung (z.B. mit PGP, SMIME)
- Setzen Sie Ihren Konten auf Facebook, Twitter, Instagram, etc. auf „privat”
- Verwenden sie unterschiedliche und sichere Passwörter bei ihren Konten
- Verwenden sie im Browser Werbeblocker
- Verwenden sie Suchmaschinenerweiterungen (z.B. DuckDuckGo)
- Nutzen sie den Inkognito-Modus, bei gemeinsam genutzten Rechnern (z.B. im Internet-Cafe) und löschen sie hinterlassene Spuren (Cookies, Cache, History)
- Lesen sie kritisch alle Nachrichten im Mail-System, aber auch auf den Social Media Plattformen
- Überprüfen sie bei Eingaben in Formularen welche Daten wirklich benötigt werden („Muss-Felder”)
- Achten sie auf versteckte Datensammler und geben sie nur die nötigsten Dienste frei (Ortungsdienste, „kostenlose Spiele”, etc.)
Und der wichtigste Punkt: Datensparsamkeit! Überlegen sie lieber zweimal, wem sie welche Daten anvertrauen und ob der versprochene Bonus eine Weitergabe der persönlichen Daten rechtfertigt.
Kennen sie noch weitere Punkte, Tipps und Tricks? Immer her damit und als Kommentar anhängen.

Dipl. Inf. (Univ); OSSTMM Professional Security Tester (OPST zertifiziert seit 2011). Roland Wagner ist seit 1999 bei der Datev im Umfeld Internetdienste und IT-Security tätig. Hier beschäftigt er sich hauptsächlich mit Sicherheitsuntersuchungen und IT-Forensik.

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