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Internet of things und die Gefahren
Smarte Haushaltshilfen vs. Datenschutz
Das eigene Zuhause entwickelt sich immer mehr zum sogenannten „Smart-Home”. Neben Lautsprechereinrichtungen wie beispielsweise „Amazon Echo”, die mit der eigenen Stimme steuerbar sind, haben vermehrt auch andere „smarte” Gegenstände den Weg in die privaten Haushalte gefunden. Die heimische Küche kann seit einiger Zeit mit einer Vielzahl an Möglichkeiten ausgestattet werden, um dort noch effizienter arbeiten zu können. Hersteller wie Samsung oder Siemens haben erste Elektronikgeräte entwickelt, die dies vereinfachen sollen. Aber auch diese vernetzten Hilfsgegenstände bergen so manche Risiken.
In der Regel besitzt jeder deutsche Haushalt mindestens einen Kühlschrank, um Lebensmittel frisch halten und kühl lagern zu können. Die Industrie hat sich bereits vor einiger Zeit Gedanken gemacht, wie diese Geräte verbessert und optimiert werden können Im Jahr 2015 kamen schließlich die ersten smarten Exemplare für den Endverbraucher auf den Markt.
Der Mischkonzern Samsung präsentierte im Januar 2016 den ersten Quad-Core-Kühlschrank. Dieses Kühlgerät enthält neben diesem CPU auch ein fest installiertes 21,5 Zoll-Display. Wie auch Samsung-Fernseher oder Smartwatches, arbeiten diese Kühlschränke mit dem Betriebssystem Tizen. Zur Auflistung der enthaltenen Lebensmittel befinden sich drei Kameras im Inneren des Gerätes. Durch diese kann der Nutzer auch von unterwegs über das Smartphone erkennen, welche Lebensmittel vorhanden oder ggf. wieder besorgt werden müssen. Am Display an der Front des Kühlgerätes kann das jeweilige Verfallsdatum der Lebensmittel erfasst werden. Durch diese Funktion ist der Käufer in der Lage, von unterwegs auf dem aktuellen Stand zu bleiben und den Einkauf zu planen. Weiterhin dient der Bildschirm als Unterhaltungsmedium für eigene Musik oder die Lieblingsserie vom kompatiblen TV-Gerät. Neben Samsung bieten auch andere Hersteller ähnliche Geräte an.
Bei der Nutzung solcher Kühlschränke sollte auch die Datensicherheit berücksichtigt werden. Auf Grund der Internet-Fähigkeit besteht die Gefahr, dass die Bilddateien des Kühlschrank-Innenraums oder sonstige Daten unbemerkt übertragen oder abgefangen werden. Der unberechtigte Empfänger könnte somit eine Vielzahl privater Daten sammeln und u. a. das Konsumverhalten der Verbraucher für Marktforschungszwecke analysieren. Ist beispielsweise bekannt, dass ein Haushalt Produkte eines Herstellers bevorzugt, so könnte die zugestellte Werbung entsprechend angepasst werden. Dies könnte unter Umständen sogar Einfluss auf Krankenkassengebühren oder Versicherungsbeiträge haben. Auch situativ eingelagerte alkoholische Getränke auf Grund einer bevorstehenden Feier ließen ggf. bereits den Verdacht eines grundsätzlich ungesunden Lebensstils aufkommen, was wiederum Einfluss auf die bereits genannten Beiträge zur Folge haben könnte. Zusätzlich zu dieser konsumorientierten Nutzung der Daten besteht auch die Gefahr, dass die integrierten Kameras beim Öffnen des Kühlschranks Bild- oder sogar Tondaten der privaten Umgebung erfassen und diese unrechtmäßig übermittelt und verarbeitet werden.
Trotz der beschriebenen Risiken sollte der positive Nutzen der rasch voranschreitenden Digitalisierung nicht untergraben werden. Es kann allerdings nicht schaden, auch diese Neuerungen kritisch zu hinterfragen und deren Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass smarte Küchengeräte einen weiteren Schritt in die Richtung „gläserner Bürger” bedeuten können.
Ein Kommentar zu Smarte Haushaltshilfen vs. Datenschutz
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Abgeschlossene Ausbildung zum Bankkaufmann. Seit Herbst 2012 Student der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Ansbach mit den Schwerpunkten Personalwesen und Organisationsmanagement.Seit 2016 als Werkstudent in unterschiedlichen Unternehmensbereichen bei der DATEV eG tätig. Derzeit Unterstützung des Beauftragten für den Datenschutz im Bereich Service und Vertrieb.

Ich finde auch, dass es mehr ein Nutzen ist. Ich finde die Entwicklung einfach klasse. Ich denke, dass die Problematik im Berufsalltag doch klar ist. Der Stress auf der Arbeit und dann fällt einem doch gar nicht mehr ein, was einkauft werden muss. Jetzt kann ich endlich von unterwegs, aus der Straßenbahn, oder an der Bushalte stelle, planen was ich noch für mein leckeres Essen benötige. 🙂