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Haushaltsgeräte greifen an
Internet of things (IoT)
Das Internet der Dinge hat sich bei IT-Sicherheitsspezialisten als eine der größten Bedrohungen für die Zukunft herauskristallisiert. Die smarten Geräte haben sich mittlerweile in jeden Haushalt eingeschlichen, die damit verbundenen Sicherheitsrisiken sind den meisten aber noch nicht bewusst.
Wie man erst kürzlich bei heise nachlesen konnte, baute der Sicherheitsspezialist Rob Grahambaute mit einer IP-Sicherheitskamera, die er in ein isoliertes Netzwerk integrierte einen sog. Honeypot. Laut seines Berichtes, dauerte es nicht einmal fünf Minuten, bis die Kamera aus dem Internet angegriffen und Bestandteil eines Botnetzes wurde.
Man kann davon ausgehen, dass Ddos-Angriffe zukünftig massiv zunehmen werden, weil das Internet der Dinge noch nicht entsprechend gesichert werden kann.
Das Internet der Dinge-Botnet-Phänomen kann nur deshalb wachsen, weil die smarten Geräte ohne ernsthaften Gedanken an die Sicherheit gebaut wurden. Außerdem sind viele dieser Geräte umständlich oder manchmal sogar überhaupt nicht zu patchen. Es gibt Millionen von anfälligen IoT-Geräte, die gepatcht werden könnten, die Methode ist allerdings so kompliziert, dass die Endverbraucher lieber beschließen, unsicher zu bleiben. Außerdem, wer hörte jemals davon, dass der Hersteller einer Webcam einen Produktrückruf wegen einer anfälligen Web-Schnittstelle gestartet hätte?
Da die Verbreitung und Nutzung von smarten Geräten unaufhaltsam wächst, wird auch die Bedrohung der Sicherheit durch ihre unkontrollierte Bereitstellung und Nutzung immer größer. Noch schlimmer, die Fehleranfälligkeit dieser Geräte wird von den Mitarbeitern über physische und logische Sicherheitsgrenzen hinweg auch in die Unternehmen hineingetragen. Wenn die Marktdurchdringung von intelligenten Geräten wächst, wächst auch die Zahl von Geräten mit Altlasten, die unverändert und damit für immer “anfällig” bleiben. Dadurch entsteht die Möglichkeit von übergreifenden Bedrohungen, da 60% der Befragten private Dateien auf ihren PCs oder Laptops halten, die das Heimnetzwerk mit intelligenten Geräten teilen.
So kann das Internet der Dinge zum Internet der Bedrohungen werden. Spezialisten sind mittlerweile der Ansicht, dass herkömmliche Sicherheitstools hier nicht mehr ausreichend schützen können. Um mit dieser neuen Art von allumfassenden Bedrohungen fertig zu werden, setzen sie auf die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz. Die entsprechenden Programme befinden sich innerhalb des Systems und passen ihr Verhalten den aus dem Umfeld gewonnenen Erfahrungen an. Dadurch verfügt Technologie mit künstlicher Intelligenz über phänomenale Möglichkeiten Gefahren abzuwehren. Durch das Studium des Unternehmensnetzwerkes kann das Programm erkennen, ob Anomalien im Umfeld auftauchen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
In Zukunft ein Mindestmaß an Sicherheit zu garantieren, wird auch deshalb zur Herausforderung, weil durch die Konnektivität unser Leben zwar auch einfacher und vernetzter, aber auch transparenter und gefährlicher wird, wenn wir uns nicht entsprechend schützen.

Über die Autorin:
Diplom-Kauffrau
Seit 1994 tätig bei DATEV eG. Im Bereich IT-Dienstleistungen und Security seit 2005 zuständig für übergreifende Kommunikation und Vermarktung technischer Produktlösungen. Verfasst in diesem Kontext regelmäßig Beiträge in der Kundenzeitschrift der DATEV und ist Co-Autorin des Leitfadens „Deutschland sicher im Netz”. Privat Mutter eines „Digital Natives” und „technische Beraterin” der Unternehmer im Bekanntenkreis.

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