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Sicherheitswarnungen
Der richtige Zeitpunkt einer Sicherheitswarnung, und damit die optimale Wahrnehmung, entscheidet über ihren Erfolg.
Eine Studie der Brigham Young Universität, unter Mitwirkung von Google Chrome Mitarbeitern, hatte das Ziel, das Verhalten der Anwender in Bezug auf Sicherheitshinweise besser zu verstehen. Sie kam zu eindeutigen Ergebnissen: Der richtige Zeitpunkt spielt für die erfolgreiche Wahrnehmung einer Sicherheitsmeldung eine ganz entscheidende Rolle.
Wenn Entwickler möchten, dass ihre Sicherheitshinweise berücksichtigt werden und die volle Aufmerksamkeit der Nutzer erhalten, ist der richtige Zeitpunkt für das Auftreten der Sicherheitsmeldung von größter Wichtigkeit.
Im Versuchsaufbau lief ein Gehirnscanner mit, während die Probanden komplexe Aufgaben am Computer lösen sollten. Währenddessen erschienen zu verschiedenen Zeitpunkten Sicherheitshinweise.
Das Ergebnis war eindeutig: 90 % der Probanden ignorierten die Sicherheitswarnungen, wenn sie zum falschen Zeitpunkt hochpoppten. Offenbar hängt dieses Verhalten mit der begrenzten Multitasking-Fähigkeit des menschlichen Gehirns zusammen. Das ist eine wichtige Erkenntnis für die Entwickler. Denn bislang ließen sie die Sicherheitsmeldungen eher zufällig auftreten. Es blieb völlig unberücksichtigt, womit der Anwender sich gerade beschäftigte. 74 % der Anwender ignorierten Sicherheitsmeldungen, die erschienen, während sie eine Website schlossen. 79 % der Probanden schenkten der Meldung keine Aufmerksamkeit, wenn sie sich ein Video ansahen. Und satte 87 % schenkten einer Sicherheitsmeldung keinerlei Beachtung, wenn sie gerade im Internet interagierten, also beispielsweise einen Bestätigungscode eingaben.
Am besten wurden die Meldungen wahrgenommen, wenn sie zu einem Zeitpunkt erschienen, bei dem das Gehirn sich nicht auf mehrere Aufgaben konzentrieren musste, also nachdem ein Video angesehen wurde, während eine Seite lädt, oder nach einer Aktion im Internet. Die Google-Entwickler waren von diesen eindeutigen Ergebnissen angeblich so begeistert, dass sie beschlossen, diese Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit bei einer Weiterentwicklung zu übernehmen. Dies könnte die Sicherheit mit einfachen Mitteln drastisch erhöhen.

Über die Autorin:
Diplom-Kauffrau
Seit 1994 tätig bei DATEV eG. Im Bereich IT-Dienstleistungen und Security seit 2005 zuständig für übergreifende Kommunikation und Vermarktung technischer Produktlösungen. Verfasst in diesem Kontext regelmäßig Beiträge in der Kundenzeitschrift der DATEV und ist Co-Autorin des Leitfadens „Deutschland sicher im Netz”. Privat Mutter eines „Digital Natives” und „technische Beraterin” der Unternehmer im Bekanntenkreis.

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