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IT-Wissen für Berufsschüler bald bundesweit
Können Berufsschulen einen Beitrag zur Sensibilisierung der Mitarbeiter in Sachen IT-Sicherheit leisten? Das DsiN-Projekt Bottom-Up – Berufsschüler für IT-Sicherheit kann diese Frage nach dem Abschluss der Pilotphase mit „Ja“ beantworten.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet voran. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kleinen und mittelständischen Unternehmen bringt dies zum einen ganz neue Chancen für die berufliche Selbstverwirklichung. Gleichzeitig sind sie auch mit höheren Anforderungen konfrontiert, was den Schutz von Daten und die Sicherheit der unternehmenseigenen IT- Infrastruktur betrifft. Dennoch vernachlässigen viele Unternehmen bis dato die Mitarbeiterschulung und Mitarbeitersensibilisierung für einen besseren IT-Schutz. Das hat der DsiN-Sicherheitsmonitor Mittelstand 2015 gezeigt.
Auch die berufsbegleitende Ausbildung in Berufsschulen konnte die bestehenden Wissens- und Anwendungs-Lücken bei der IT-Sicherheit bisher nicht schließen, ist diese doch auch dort noch nicht in den Ausbildungsordnungen verankert. Zwar finden sich in den Entwürfen der Kultusministerkonferenz zur Digitalisierung des Schulwesens mittlerweile Ansätze, das Thema IT-Sicherheit in den Schulen unterzubringen. Allerdings wird voraussichtlich noch einige Zeit verstreichen, bis die strukturellen Hürden genommen sind. Das DsiN-Projekt Bottom-Up hilft hier im wahrsten Sinne des Wortes nach. Über ein Wissens- und Webportal finden Berufsschullehrer ein praxisnahes Lehr- und Lernangebot, das sie im eigenen Unterricht einsetzen können. Neben Leseskripten als Vorbereitung für den Unterricht stellt das Bildungsprojekt Unterrichtsmaterialien wie Arbeitsbögen, ein Lernquiz, Rollenspiele und Präsentations-Folien für die Wissensweitergabe zur Verfügung. In detaillierten Unterrichtsplänen erhalten Lehrer zudem hilfreiche Anregungen zum Einsatz der modularen Lerneinheiten zu vielen IT-sicherheitsrelevanten Themen , so z.B. über die Grundlagen eines sicheren Arbeitsplatzes, sichere digitale Kommunikation im Unternehmen sowie die richtige Datensicherung. Checklisten und Poster unterstützen die Schüler in der Praxis, das erworbene Wissen in ihre Betriebe weiterzutragen. Lehrer können zudem im Webportal die Unterrichtsmaterialien bewerten und Teilnahmebescheinigungen für erfolgreich absolvierte Lerneinheiten erstellen.
Im Juni hat Bottom-Up seine Pilotphase an ausgewählten Berufsschulen erfolgreich abgeschlossen. Die Lehrmaterialien und das pädagogische Grundkonzept sowie auch der Ansatz der Transfermaterialien für Schüler haben sich im Testlauf bewährt. Gleichzeitig konnte das Projekt wertvolle Erkenntnisse gewinnen, wie sich noch bestehende Hürden in der Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere von Klein- und Kleinstunternehmen überwinden lassen. Diese Erfahrungen fließen in die nächste Projektphase ein, in der das Angebot von Bottom-Up bundesweit ausgerollt und Berufschulen landesweit zur Verfügung gestellt werden wird. So sollen die durch Bottom-Up geschulten Auszubildenden in Zukunft noch stärker von Berufsschulen sowie Innungen und Kammern in ihrem Unterfangen unterstützt werden, das Erlernte nicht nur bei sich selbst anzuwenden, sondern auch den eigenen Betriebsleitern oder den Kollegen im Betrieb zu vermitteln. Weiterhin sollen spezielle Lerneinheiten entwickelt werden, die Auszubildende auch auf die IT-Sicherheitsherausforderungen aus Sicht eines Betriebsleiters hin schulen: für den Fall, sie wollen später selbst einen Betrieb übernehmen oder sich selbständig machen.
Sie bilden als Unternehmen aus und wollen ihre Auszubildenden mit Bottom-Up schulen?
Unternehmen, die an der Schulungsmaßnahme interessiert sind, sind eingeladen sich an den Projektleiter Sascha Wilms (per E‑Mail an sascha.wilms@sicher-im-netz.de) zu wenden. Der bundesweite Rollout wird auf regionale Bedarfe Rücksicht nehmen und die Schulungsmaßnahmen mit Schulen, Kammern und KMU vor Ort abstimmen, um für alle Beteiligten einen größtmöglichen Nutzen zu gewährleisten.

Dr. Michael Littger ist Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz e.V (DsiN). Der Verein informiert Bürger und Unternehmen zu aktuellen Fragen der IT-Datensicherheit – mit konkreter Hilfestellung für den Alltag. Zuvor war Littger im Deutschen Industrieverband (BDI) für Digitale Wirtschaft, Telekommunikation und Medien zuständig. Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen auf dem Gebiet des Cloud Computings und Datenschutzes.

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