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Smart Data Business
Das größte Potenzial für Big-Data-Technologien liegt in den Anwendungsbereichen Mobilität und der Industrie und die größten Herausforderungen in der Gesundheitsbranche sowie in der IT-Sicherheit und beim Datenschutz. Das geht aus der Studie „Smart Data Business“ hervor, die die Smart-Data-Begleitforschung gemeinsam mit dem Business Application Research Center (BARC) und dem Bundesverband der IT-Anwender (VOICE) durchgeführt hat. Für die Studie wurden in einer Online-Umfrage 340 IT- und Businessmanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Einsatz von Big Data in ihrem Unternehmen und ihrer Organisation befragt.
Die intelligente Aufbereitung und Nutzung der immer größer werdenden Datenmengen werden das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben grundlegend verändern. So wird der weltweite Umsatz mit Big-Data-Lösungen bis zum Jahr 2025 auf mehr als 85 Milliarden Euro prognostiziert. Die Einsatzbereiche solcher Lösungen sind dabei unglaublich vielfältig: Sie können beispielsweise in Unternehmen helfen, Fehlerquellen in Produktionsstraßen frühzeitig zu erkennen, die Behandlung von Patienten verbessern oder eine intelligente Verkehrssteuerung ermöglichen.
So unterschiedlich die Anwendungsbereiche sind, so verschieden sind auch die Möglichkeiten und Anforderungen. Besonders vielversprechend ist dabei der Mobilitätsbereich: Drei von vier Befragten unserer Studie „Smart Data Business“ setzen große Hoffnungen auf die Verwendung von Big-Data-Technologien zur Verbesserung von Prozessen und Dienstleistungen in diesem Bereich. Damit wird das wirtschaftliche Potenzial dort noch größer als in der Industrie mit einem Zustimmungswert von 70 Prozent angesehen. Die größten Herausforderungen dagegen liegen im Gesundheitsbereich: 63 Prozent betonen, dass hier die Risiken aufgrund der besonderen Sensibilität der Daten und den Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit besonders groß sind.
Im Datenschutz und in der IT-Sicherheit sehen die meisten Befragten auch allgemein die größten Herausforderungen beim Einsatz von Big Data-Technologien. Für 61 Prozent sind der Schutz der persönlichen Daten und für 57 Prozent die Datensicherheit die wichtigsten Kriterien. Das liegt zum einen daran, dass viele Nutzungsmodelle Kundendaten miteinbeziehen. Hier muss ein hoher Datenschutz gewährleistet bzw. Daten anonymisiert werden, um diese vor unbefugter Nutzung zu schützen. Andererseits ist der erschwerte Zugang zu Daten aufgrund von Sicherheitsrichtlinien eine Herausforderung für die Unternehmen. So herrscht in Betrieben, wie 55 Prozent angeben, ein Mangel an fachlichem Know-How und 49 Prozent betonen fehlende technische Expertise.
Die Umfrage zeichnet ein Bild davon, wie Big Data in Unternehmen und Organisationen angekommen ist und wohin die Reise geht. Bereits jetzt gaben 63 Prozent der Befragten, die im Unternehmen eine Big-Data-Initiative laufen haben an, operative Prozesse durch Big-Data-Lösungen besser steuern zu können. Das Potenzial wird also schon heute von einer deutlichen Mehrheit wahrgenommen. 56 Prozent gaben sogar an, gegenwärtig bereits neue Produktideen und Dienstleistungen mit Big Data zu entwickeln. Wir sind optimistisch, dass diese Tendenz weiter zunimmt. Wenn parallel zu den größer werdenden Möglichkeiten von Smart-Data-Technologien gleichzeitig der Datenschutz den neuen Bedingungen angepasst wird und dadurch die Akzeptanz gesteigert werden kann, profitieren am Ende alle von der intelligenten Vernetzung der Datenströme – sowohl die Anbieter als auch die Anwender.
Dr. Alexander Lenk, FZI Forschungszentrum Informatik

Dr.-Ing. Alexander Lenk ist Leiter der Außenstelle Berlin am FZI Forschungszentrum Informatik. Darüber hinaus leitet er auch die Begleitforschung des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Der promovierte Informatiker ist Experte für Cloud Computing und Smart Data Infrastrukturen sowie für Big Data Standardisierung. Er interessiert sich bei diesen neuen Technologien insbesondere für die wirtschaftlichen Potentiale und deren Vereinbarkeit mit dem deutschen Datenschutz. Er plädiert dafür, die strengen deutschen Datenschutzrichtlinien als Chance zu verstehen und das Thema „Privacy — made in Germany“ stärker als Verkaufsargument zu nutzen.

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