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Windows 10 und der Datenhunger
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor einer „Abhöranlage“. Wie Sie sich dagegen schützen können, lesen Sie hier.
Nach den ersten, meist sehr positiven, Berichten über das von Microsoft neu freigegebene Windows 10, häufen sich in den letzten Tagen kritische Berichte zur Datensammelei des neuen Betriebssystems in der Presse.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz informiert in einer Pressemitteilung vom 10.08.2015 und spricht sogar von einer „privaten Abhöranlage“, in die jeder PC durch Windows 10 verwandelt wird.
Tatsächlich ist es so, dass in eine umfassende Ausforschung einwilligt, wer die Datenschutzbestimmungen und Voreinstellungen bei der Installation akzeptiert. Microsoft erhält neben Namen, Adresse, Alter, Geschlecht und Telefonnummer des Nutzers auch den Standort des Gerätes, aufgerufene Webseiten, eingegebene Suchbegriffe, Kontakte zu anderen Personen und Informationen zu gekauften Artikeln.
Hier reiht sich Windows 10 nahtlos in die moderne Entwicklung von Software und insbesondere Apps ein: So gut wie alle Software-Hersteller haben den Wert der Informationen, die sie über ihre Anwender sammeln und auswerten können erkannt und nutzen alle Möglichkeiten, an diese Informationen zu kommen.
Privatsphäre-Einstellungen treffen!
Ich möchte mich jetzt nicht an der zum Teil recht harschen Kritik in der Presse und im Internet an Microsoft beteiligen. Immerhin gibt Microsoft den Anwendern die Möglichkeit viele Einstellungen zur Datensammelei selbst zu definieren, ganz im Gegensatz zu den meisten App-Anbietern.
Man muss es nur tun!
Anleitungen zur Begrenzung des Datenhungers von Windows 10 schießen wie Pilze aus dem Boden und sind im Internet leicht zu finden, zum Beispiel bei heise.de oder Spiegel-Online.
Professionelle Nutzung erst nach Freigabe der Programmhersteller
Im professionellen Umfeld sollte der Umstieg auf ein neues Betriebssystem ohnehin erst erfolgen, wenn der Hersteller der von ihnen genutzten Programme die Freigabe erteilt hat. Meist geben die Programmhersteller gleichzeitig noch wichtige Handlungsempfehlungen bzw. Hinweise zum Einsatz oder zur Konfiguration des Betriebssystems ab. So hat zum Beispiel DATEV Mitteilungen zu Datenschutzeinstellungen und dem Microsoft-Konto unter Windows 8.1 für Anwender von DATEV-Programmen bereitgestellt und wird solche Hinweise auch für Windows 10 veröffentlichen.
Nutzung von Freeware-Tools für Windows 10?
Inzwischen ist laut dem oben zitierten Heise-Artikel auch ein erstes Freeware-Konfigurationstool „DoNotSpy10“ erhältlich, welches die kritischen Windows-Einstellungen zur Privatspäher automatisch erledigt. Heise warnt vor einem Einsatz!
Ich kenne das Tool selbst nicht, halte es aber natürlich für eine schlechte Idee, einem von einem unbekannten Autor frei zur Verfügung gestelltem Progrämmchen Administrator-Rechte auf meinem Rechner einzuräumen. Dann investiere ich doch lieber ein paar Minuten mehr und treffe die Einstellungen selbst!
Bild: © johnnyb / pixelio.de

Abschluss der Ausbildung mit dem zweiten juristischen Staatsexamen 1997. Seitdem in unterschiedlichen Bereichen bei der DATEV eG in Nürnberg tätig. Praktische Erfahrung im IT-Umfeld hat er insbesondere in seiner zehnjährigen Tätigkeit in der Softwareentwicklung gesammelt. Hierbei war er u.a. mit der Einrichtung und Aktualisierung von Netzwerkumgebungen in Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzleien betraut. Seit fünf Jahren ist Bernd Bosch als externer Datenschutzberater für Kanzleien tätig.

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