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Fakeshops boomen
Internetkäufe sind aufgrund von Schnäppchenpreisen immer beliebter. Aber es ist Vorsicht geboten. Vor allem bei Angeboten, die so günstig sind, dass es schlicht nicht möglich sein kann.
Strohmänner und andere Betrüger
Sicher haben Sie auch schon den einen oder anderen Artikel im Internet bestellt und vorab das fällige Geld überwiesen. In Zeiten von Amazon und Zalando ist es einfach sehr bequem und schnell Waren und Produkte vom heimischen Sofa oder Schreibtisch aus zu bestellen. Aber gerade diese Mentalität machen sich Betrüger zunutze. Sie locken Interessenten mit günstigen Angeboten auf ihre Seiten und bieten ihnen Produkte teilweise zur Hälfte des normalen Ladenpreises an.
Mit einer Vorabüberweisung meint man auf der sicheren Seite zu sein, weil man davon ausgeht, dass der Verkäufer bei der Bank mit seinen Adressdaten erfasst ist. Aber, weit gefehlt! Solche Betrüger arbeiten mit Strohmännern, sogenannten Finanzagenten. Das sind oft „kleine Fische“, die sich zur Verfügung stellen das Geld zu verwalten, um es nach Eingang ins Ausland zu transferieren. Diese Agenten heben das Geld ab und verschicken es über Finanzdienste wie Western Union, die eine Nachverfolgung fast unmöglich machen. Die eigentlichen Drahtzieher sitzen irgendwo im Ausland und können in den meisten Fällen nicht ausfindig gemacht werden.
Wie schützt man sich?
Grundsätzlich gilt, wie immer bei Internetkäufe, misstrauisch zu sein. Prüfen Sie bei vermeintlichen Schnäppchen sehr genau, ob der angegebene Preis realistisch ist. Erkundigen Sie sich eventuell in Foren oder Chats über andere Käufe, die über die entsprechende Plattform bereits getätigt worden sind. Wie sind die Erfahrungen anderer Käufer? Prüfen Sie die angegebenen Daten (Adresse, Telefonnummer etc.) vorab genau. Suchen Sie im Internet nach der Adresse und der Telefonnummer. Besteht diese auch wirklich? Starten Sie einen Testanruf und erkundigen Sie sich vor der Bestellung telefonisch über die Konditionen. Vertrauen Sie nicht blind Versprechungen und Daten, die sie nur gelesen haben. Das Internet ist sehr geduldig, und auf dieser Plattform tummeln sich viele Scharlatane und Betrüger.
Schalten Sie vor Abschluss eines Kaufes ihren gesunden Menschenverstand ein und fragen Sie sich ernsthaft: Ist es das wert, dass ich hier auf ein Schnäppchen eingehe, das ein hohes Risiko birgt, oder kann ich es mir nicht doch leisten bei einem seriösen Händler um die Ecke zu kaufen und habe dann auch die volle Garantie. Müssen wir immer das beste Schnäppchen „schießen“? Der Ärger, den man dann bei nichterbrachter Leistung hat, ist groß. Dazu kommt noch die menschliche Enttäuschung über den Tisch gezogen worden zu sein.
Mittlerweile gibt es mehr Internetbetrugsdelikte als Einbrüche in Deutschland. Das muss man sich mal vorstellen. Noch dazu vor dem Hintergrund, dass Einbruchsdelikte in den letzten Jahren exorbitant gestiegen sind. Für das Jahr 2012 wurde eine Zunahme der Zahl der Wohnungseinbrüche um fast neun Prozent registriert.
Fazit:
Wir Deutschen sind mittlerweile ein Volk der Schnäppchenjäger geworden. Geiz ist geil ist eine Mentalität, die uns oftmals blind werden lässt gegenüber den Gefahren, die das Internet in sich birgt. Wir beklagen immer den Niedergang der kleinen und mittleren Unternehmen, die oftmals aufgrund des hohen Kostendrucks der Billigkonkurrenz nicht mithalten können und Pleite gehen.
Wir alle haben es in der Hand hier darauf zu achten, dass Preis und Leistung in einem akzeptablen Verhältnis stehen. Bei Billigkäufen und Schnäppchen zahlt man oft zweimal: nämlich am Schluss eben noch drauf. Und oft wird dann noch schlechtem Geld (verlorenes!) gutes Geld (Anwaltskosten, Auslagen etc.) hinterhergeworfen. Die Internetforen sind voll von Diskussionen über Betrugsdelikte. Achten Sie darauf, dass Sie nicht in die Lage kommen sich darüber informieren oder mitdiskutieren zu müssen. Geiz zahlt sich nicht immer aus!
Bild: © Thorben Wengert / Fotolia.com

Dipl. Betriebswirt (FH)
Studium der Betriebswirtschaft im Schwerpunkt Marketing
Erfahrungen in der Programmiersprache RPGII
Aufbau einer EDV-Vertriebs-Abteilung in einem großen Versicherungskonzern (Verantwortlich für die techn. Infrastruktur in den Filialdirektionen/Disposition und Installation der EDV)
Seit 1989 bei DATEV eG in Nürnberg tätig. Projektleitung “esecure bei Behörden und Institutionen”; techn. Know-how im TK-Management (Cloud-Lösungen; Beratung und Installation von Telekommunikations-Lösungen in Steuerkanzleien; Koordinator/Ansprechpartner bei techn. Telekommunikationsanfragen); Zertifizierung nach ITIL

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