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Rufmord im Internet schadet auch Unternehmen
Mobbing unter Kollegen schädigt bereits Personen und damit auch Unternehmen. Aber mit Cybermobbing hat dies noch eine Dimension erhalten, die das Ansehen einer Firma und seiner Belegschaft über das Unternehmensgebäude hinweg schädigen kann.
Man kennt es entweder vom Hörensagen oder hat es im schlechtesten Fall am eigenen Leib verspürt. Gezielte Attacken in Form von gestreuten Gerüchten, kompromittierenden Bildern oder bewusstes Bloßstellen in Besprechungen sind Formen von Mobbing, die man leider immer wieder in Unternehmen oder Vereinen feststellen muss. Mit den Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, z.B. die sozialen Netzwerke mit ihren vielen Nutzern, bekommt das sogenannte Cybermobbing eine ganz neue Dimension.
Was ist Cybermobbing?
Laut Wikipedia : …verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Firmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet…“.
Cybermobbing ist aber nicht zu verwechseln mit einem Shitstorm. Letzterer ist eine öffentliche Form der Entrüstung. Hier wird die sachliche Kritik mit unsachlichen Argumenten bis hin zur Schmähkritik miteinander vermischt.
Wie gehen die Täter vor? Wie erkennt man Cybermobbing?
Das Gefährliche an Cybermobbing ist die Tatsache, dass die Täter durch die Anonymität im Netz sehr lange unerkannt ihr Unwesen treiben können. Immer wieder kann in entsprechenden Foren oder Chats eine gezielte Attacke gegen das Opfer (das kann auch ein Unternehmen als Ganzes sein) abgesetzt werden. Die vermeintliche Anonymität kann dazu führen, dass diese Rufschädigung einen immensen Imageschaden nach sich zieht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei jedem Gerücht immer etwas „hängen“ bleibt. Und es ist äußerst schwer einmal verbreitete Gerüchte oder Verleumdungen im Internet wieder zu löschen oder entsprechend gegenzusteuern. Davon können prominente Personen (z.B. Schauspieler, Sänger) oder manche bekannte Firmen sicher ein Lied singen. So wie Mobbing Personen in den Selbstmord treiben kann, so kann Cybermobbing ein Unternehmen auch in den Ruin treiben.
Was sollten Sie als Unternehmer tun?
Wenn sie als Unternehmen oder Person/Mitarbeiter Opfer solcher Cybermobbingattacken werden, schalten sie unbedingt frühzeitig die Polizei und einen Rechtsanwalt ein. Bevor sie dies tun, ist es immer besser selbst aktiv zu werden und bei konkreten Hinweisen auf die Täter mit gezielten Gesprächen einzuwirken. Beobachtungen innerhalb des Unternehmens — z.B. in der Kaffeeküche oder in Besprechungen werden gezielte negative Äußerungen über Personen getätigt etc.- sollten sie als Chef oder Vorgesetzter ernst nehmen und diese Auffälligkeiten gegen Mitarbeiter und Kollegen direkt und konkret ansprechen.
Versuchen Sie so viele Beweise wie möglich zu sichern. Z.B. durch Drucken von Berichten (Screenshots) über ihr Unternehmen oder Ihre Mitarbeiter, heben Sie diffamierende E‑Mails oder Veröffentlichungen gut auf.
Wie kann man sich dagegen schützen?
So, wie man ohne Internet nicht vermeiden kann, dass „hinter einem Rücken“ Gerüchte gestreut werden, oder schlecht über eine Person oder Unternehmen gesprochen wird, so wenig kann man es grundsätzlich vermeiden, dass man Opfer von Cybermobbing oder verbalen Cyberattacken wird.
Jedoch ist die beste Prävention auch hier: Aufklärung über das Thema. Aufzeigen von Konsequenzen bei konkreten Verdachtsmomenten. Cybermobbing ist kein Kavaliersdelikt und kann bei Mitarbeitern dazu führen eine Abmahnung zu erhalten bzw. eine Kündigung, im härtesten Fall kann sogar Schadensersatz seitens des Unternehmens verlangt werden. Rufmord bzw. Imageschädigung ist ein Straftatbestand (u.a. Rufschädigung, üble Nachrede, Beleidigung und Verleumdung), der entsprechend geahndet werden kann.
Sprechen Sie offen in ihrem Unternehmen über das Thema Cybermobbing und zeigen Sie auf, welche konkreten Maßnahmen Sie einleiten würden in einem solchen Fall. Sensibilisieren Sie ihre Mitarbeiter, dass, wie im privaten Bereich auch, im Geschäftsbereich Probleme, Streitigkeiten, Unzufriedenheiten etc. nicht im Netz ausgetragen werden dürfen. Aussprache im Vier-Augen-Gespräch bzw. kleinen Kreis ist immer die bessere Lösung. Bei Streitigkeiten im privaten Bereich stellt man sich ja auch nicht mit Megaphon auf den Marktplatz und lässt alle und jeden mithören. Genauso wenig postet man seine Probleme im WorldWideWeb.
Darüber hinaus bieten Softwarehäuser ein sog. „Media-Monitoring“. Diese überwachen z.B. täglich die einschlägigen Foren und Social Media Plattformen. Damit erfährt das Unternehmen dann möglichst bald was alles über die Firma geschrieben wird, und kann dann schnell reagieren und gegensteuern, wenn „Gefahr im Verzug ist“.
Fazit:
Eine Online-Reputation darf Mitarbeitern und damit dem Unternehmen nicht egal sein. Achten sie genau darauf was „nach außen“ gelangt (sowohl Bild als auch Text). Ein guter Ruf des Unternehmens ist auf Dauer überlebenswichtig und geht jeden im Unternehmen an.
Bild: © Trueffelpix / Fotolia.com

Dipl. Betriebswirt (FH)
Studium der Betriebswirtschaft im Schwerpunkt Marketing
Erfahrungen in der Programmiersprache RPGII
Aufbau einer EDV-Vertriebs-Abteilung in einem großen Versicherungskonzern (Verantwortlich für die techn. Infrastruktur in den Filialdirektionen/Disposition und Installation der EDV)
Seit 1989 bei DATEV eG in Nürnberg tätig. Projektleitung “esecure bei Behörden und Institutionen”; techn. Know-how im TK-Management (Cloud-Lösungen; Beratung und Installation von Telekommunikations-Lösungen in Steuerkanzleien; Koordinator/Ansprechpartner bei techn. Telekommunikationsanfragen); Zertifizierung nach ITIL

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