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Tipp des Monats
Machen Sie in nur zehn Minuten den IT-Sicherheitscheck von Deutschland sicher im Netz. Der Test liefert Handlungsempfehlungen, mit denen Sie die eigene IT-Sicherheitslage verbessern können.
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Ergebnis mit Ansage
Das Ergebnis steht eigentlich schon fest. Die politischen Winkelzüge der direkt oder indirekt Beteiligten auf dem Weg zur Ergebnisfindung sind dagegen äußerst spannend und erkenntnisreich. Wirklich etwas ändern können nur Sie selbst!
Ich nehme mit etwas Berliner Frechheit das Ergebnis einfach mal vorweg: Im Netz kann alles von allen mitgelesen werden, die über ausreichend Ambitionen und Ressourcen verfügen, selbstverständlich auch von „befreundeten“ Staaten. Wir können in Deutschland politisch aktuell gar nix dagegen tun und unsere eigenen Dienste konnten davon unmöglich etwas ahnen beziehungsweise durften es nicht öffentlich kundtun. Ich bin schon gespannt, wie nahe ich damit dem Ausschuss-Ergebnis komme.
Schauen wir uns die politische Inszenierung um diese schmerzende Wahrheit herum an, hat der kritische Betrachter den Eindruck, es geht noch immer hauptsächlich darum, das Misstrauensverhältnis zu den USA nicht noch weiter zu belasten. Der NSA-Untersuchungsausschuss hat wichtige Dokumente erst gar nicht erhalten. Ein Ausschussvorsitzender ist zurückgetreten, bevor es richtig los ging und die Bundesregierung übt mit ihren Formulierungen indirekt Druck auf den eigenen parlamentarischen Untersuchungsausschuss aus. Sascha Lobo bringt es auf den Punkt: „(…)die US-Regierung vor den Kopf zu stoßen ist schlimmer, als der durch Snowden aufgedeckte Spähangriff auf die Bevölkerung selbst, Obama-Verärgerung sticht Grundrechtsbruch. (…)
Ich weiß, das Parkett wird jetzt sehr rutschig, aber eine Frage sei noch erlaubt: Zeigt sich so etwa die vielzitierte transatlantische Wertegemeinschaft? Ein Ideal, das in den politischen Sonntagsreden mit viel Pathos formuliert wird und mit dem wir zum Beispiel die Staaten Afrikas und Asiens auf ihrem Weg in die Demokratie begleiten wollen. Aber lassen wir uns nicht von abstrakten politischen Vertrauensverlusten ablenken und fragen uns lieber, was wir (meint: jeder!) konkret tun können.
Ich will Ihnen sagen, wie es ist: SIE müssen Ihre und unsere Welt retten! Es ist auch ganz einfach. Nur etwas aus der bequemen (IT-) Komfortzone heraus bewegen, ein wenig an Know-how zulegen und dieses schließlich konsequent umsetzen. Klar bringen Sicherheitslösungen oft einen Komfortverlust mit sich, aber wollen Sie Ihre digitale Selbstbestimmung ohne Not verschenken???
Warten Sie nicht auf die Politik. Sie müssen sich selbst kümmern! Zeigen Sie der Welt, was Ihnen ihre Freiheit wert ist und interessieren Sie sich für E‑Mail-Verschlüsselung, sichere Clouds, Smartphone-Sicherheit, sichere Browser und diskrete Suchmaschinen.
Der ganze Blog hier ist voll mit guten Tipps und was haben Sie bisher getan? Und kommen Sie mir nicht mit „das bringt doch eh alles nix.“ Es ist an Ihnen ein Apfelbäumchen zu pflanzen, denn das wird keiner für Sie tun. Auch der Untersuchungsausschuss nicht.
Bild: © Dieter Schütz / pixelio.de

Dipl. Kaufmann (FH)
Seit 2002 bei DATEV, zunächst als Projektleitung elektronischer Rechtsverkehr tätig. Seit November 2009 ist Torsten Wunderlich Leiter des DATEV-Informationsbüro Berlin und dort in Gremien, Verbänden und politischen Ausschüssen am Ohr der Zeit zu eGovernment-Themen und deren IT-Sicherheitsmerkmalen. Oft übernimmt er die Rolle des “Übersetzers” zwischen Technikern, Juristen, Politikern und Betriebswirten, die oft keine gemeinsame Sprache in der Sache haben.

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