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Digital Natives
Wie stellen sich IT-Unternehmen auf die jüngere und „mittelalterliche“ Generation potenzieller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein? Was kann ihnen geboten werden? Worauf ist zu achten? Auf diese Fragen möchte ich in diesem Beitrag eingehen.
Digital Natives
Wikipedia definiert die „Generation Y“ wie folgt: Als Digital Natives werden Personen bezeichnet, die mit digitalen Technologien wie Computern, dem Internet, Mobiltelefonen und MP3-Player aufgewachsen sind.
Generation Y
Digital Natives, kurz DN, definieren sich nicht mehr ausschließlich über die Arbeit, sondern legen großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben („Work-Life-Balance“). Sie sind skeptisch, meist sogar ablehnend gegenüber dem klassischen Hierarchie-Aufbau in Unternehmen. Flexibilität bzgl. Arbeitszeit und Arbeitsort ist ihnen sehr wichtig. Aufgrund der Vielfalt des Angebots in der Medienwelt sind sie relativ schnell gelangweilt und suchen ständig nach neuen Herausforderungen und interessanten Tätigkeiten.
Abwechslungsreiches Stellenprofil
Schon bei der Suche nach potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen müssen Unternehmen ihren Schwerpunkt in der Stellenanzeige auf ein abwechslungsreiches Stellenprofil legen. Ziel muss es sein, das Interesse bei den DN zu wecken und sich mit dem Anforderungsprofil von der Vielzahl der Angebote „neuzeitlich und zielgruppenspezifisch“ hervorzuheben.
Die Attraktivität der Aufgabe und des Unternehmens in Verbindung mit einem hohen Grad an Flexibilität in der Arbeitsgestaltung lockt junge IT-Spezialisten an bzw. weckt ihr Interesse. DN sind es gewohnt rund um die Uhr und völlig ortsungebunden vernetzt zu sein.
Dem muss auch die Arbeitsumgebung angepasst werden. Individuelle Arbeitszeiten, eine zeitgemäße technische Ausstattung und eine flexible Gestaltung von Arbeitsprozessen sind nur einige Möglichkeiten, die Arbeitsabläufe in Unternehmen an die Ansprüche von DN anzupassen. Eine umfassende Vernetzung, innovative IT-basierte Tools zur Prozessgestaltung sowie die zeitlich flexible und standortungebundene Bereitstellung aller relevanten Daten und Informationen bedienen die Ansprüche der DN optimal.
Vorteile für IT-Unternehmen
DN sind im höchsten Maße medial. Sie machen Ihre Meinung öffentlich und diskutieren gerne in entsprechenden Foren. Sie haben in der Regel eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe und schnelle Reaktionszeit. Diese Qualitäten können sich IT-Unternehmen mithilfe von Kreativitätstools und internen Fachforen zu Nutze machen. Es entstehen echte Kreativzellen, die neue Ideen hervorbringen und auch an die entsprechenden Stellen weitergeben.
Mobilität ist den DN zwar wichtig, darf aber nicht überbewertet werden. Eine starke Bindung und Identifikation an ein Unternehmen ist der jungen Generation ebenso wichtig, da sehr viel Zeit, Engagement und Motivation investiert wird. Andererseits sind die DN äußerst fordernd und zielorientiert. Ein schnelles Feedback über erbrachte Leistungen wird für die eigene Standortposition erwartet. Der Vorteil dabei ist, dass beide Seiten im ständigen Austausch miteinander sind und wissen, woran sie sind.
Nachteile für IT-Unternehmen
Damit sich DN kreativ entfalten können, ist es notwendig, dass die IT-Kultur ein gewisses Laisser-faire zulässt. Dies birgt natürlich auch Risiken: Social Networks, Chats und Instant Messaging Systeme (IMS) bauen auf die Eingabe persönlicher Daten – und ein Großteil der DN gibt diese nur zu freizügig preis.
Die wenigsten DN interessieren sich für die Datenschutzrichtlinien, die im Internet vorhanden sind. Es fehlt häufig ein Bewusstsein dafür, dass der scheinbar private Raum der Netzwerke tatsächlich komplett öffentlich ist. Und oft wird auch öffentlich gemachtes Gedankengut (Urheberrechtsgesetz!) übernommen und für eigene Zwecke weiterverwendet (Daten- und Informationsklau).
Problematisch kann für IT-Unternehmen auch die Frage sein, wie gut die jungen Internetnutzer zwischen glaubwürdigen und weniger glaubwürdigen Informationsquellen unterscheiden können. Hier fehlt es den DN oft an der notwendigen Sensibilität und Skepsis im Umgang mit öffentlichen Beiträgen, Informationen, Bildern etc.
Wenn man den neuen, jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bereits am ersten Tag ihres Arbeitsprozesses und im Rahmen eines Einarbeitungsplans die notwendigen „Spielregeln“ und Sicherheitsaspekte vermittelt, dann überwiegen in jedem Fall die Vorteile.
Fazit:
IT-Unternehmen sind gut beraten, sich auf die neue, aufstrebende Generation der DN einzustellen und die notwendigen Arbeits- und Rahmenbedingungen zu schaffen bzw. zur Verfügung zu stellen. Schaffen Sie den notwendigen Freiraum, damit sich DN zu kreativen Innovatoren entwickeln können. Das hohe Potenzial dieser Generation Y im Bereich der IT sichert den Unternehmen die kreative Zukunftsgestaltung sowie Wettbewerbsfähigkeit und damit den Umsatz von heute und morgen.
IT-Unternehmen, die es verstehen, Onlinemedien und die neuen Formen der damit verbundenen Kommunikation für sich zu nutzen und auch dem Wunsch der jungen Mitarbeiter nachkommen, ihre eigenen oder dieselben Technologien privat und geschäftlich (BYOD) einzusetzen, sind für die Zukunft gut aufgestellt und auch erfolgreich.
Gefragt sind mitwachsende Lösungen und Konzepte wie Software as a Service, Open- Sources etc. Personenbezogenes Computing rückt mehr und mehr in den Mittelpunkt einer leistungsfähigen Unternehmens-IT.
Bild: © Markus Bormann / Fotolia.com

Dipl. Betriebswirt (FH)
Studium der Betriebswirtschaft im Schwerpunkt Marketing
Erfahrungen in der Programmiersprache RPGII
Aufbau einer EDV-Vertriebs-Abteilung in einem großen Versicherungskonzern (Verantwortlich für die techn. Infrastruktur in den Filialdirektionen/Disposition und Installation der EDV)
Seit 1989 bei DATEV eG in Nürnberg tätig. Projektleitung “esecure bei Behörden und Institutionen”; techn. Know-how im TK-Management (Cloud-Lösungen; Beratung und Installation von Telekommunikations-Lösungen in Steuerkanzleien; Koordinator/Ansprechpartner bei techn. Telekommunikationsanfragen); Zertifizierung nach ITIL

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