Themen
Tipp des Monats
Machen Sie in nur zehn Minuten den IT-Sicherheitscheck von Deutschland sicher im Netz. Der Test liefert Handlungsempfehlungen, mit denen Sie die eigene IT-Sicherheitslage verbessern können.
Newsletter
Um neue Beiträge regelmäßig zu erhalten, können Sie hier unseren Newsletter abonnieren:
EU will die Cloud vorantreiben
Viele Firmen stehen Cloud-Angeboten skeptisch gegenüber. Die Unsicherheit im Hinblick auf gesetzliche Regelungen und Sicherheitsaspekte wiegt scheinbar die Vorteile auf. Es mangelt an einheitlichen Regelungen in Europa: Das will die EU nun ändern.
Gerade kleine Unternehmen und Mittelständler empfinden oft Unbehagen bei der Speicherung von Daten in der Cloud. Den Vorteilen wie Reduzierung des Aufwandes für IT, mobiler Zugriff auf Daten oder Kollaborationsfunktionen stehen Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Datensicherheit und der Erfüllung von weiteren gesetzlichen oder branchenspezifischen Anforderungen bei der Nutzung der Cloud gegenüber.
In einer Mitteilung vom 27.12.2012 äußerte sich die EU-Kommission zur „Freisetzung des Cloud-Computing Potenzials in Europa“.
Deren Zielsetzung ist, in allen Wirtschaftssektoren eine rasche Übernahme des Cloud-Computing zu ermöglichen und damit die IKT-Kosten zu senken und die Produktivität, das Wachstum und die Beschäftigung zu steigern. Durch den „weiteren Industrialisierungsschritt“ Cloud-Computing rechnet die EU-Kommission mit möglichen, zusätzlichen Direktausgaben für das Cloud-Computing in Höhe von 45 Milliarden EUR im Jahr 2020 sowie mit einer kumulierten Gesamtwirkung auf das BIP in Höhe von 957 Milliarden EUR und der Schaffung von 3,8 Millionen Arbeitsplätzen bis 2020.
Auch wenn die Schätzung recht optimistisch wirkt, so ist es doch interessant, welche Aktionen die Kommission beschrieben hat, um den Weg zu einem cloud-freundlichen Europa zu fördern.
- Muster Vertragsbedingungen, die die Verarbeitung der Daten in der Cloud regeln
- Vereinheitlichung des Datenschutzes in der EU, (Es gibt einen EU-Vorschlag für die Datenschutzverordnung vom Januar 2012)
- Normierung technischer Standards für die Cloud, um so Interoperabilität und Datenaustausch mit anderen EDV-Infrastrukturen zu gewährleisten bzw. zu vereinfachen.
- Zertifizierung der Services der Cloudprovider, um den Anwender transparent über die Qualität der Clouddienstleistung zu informieren. Jedoch erzeugen diese auch große Aufwendungen und es wäre eine flexible Vorgehensweise wünschenswert die auch Selbstverpflichtung auf freiwilliger Basis vorsieht.
Eine Umsetzung dieser geplanten Initiativen hätte sowohl für interessierte Unternehmer als auch für Privatanwender den Vorteil, dass ein Cloud-Angebot aufgrund der neuen Transparenz und Vereinheitlichung einfacher beurteilt werden kann. Viele technische oder (datenschutz) –rechtliche Merkmale, die heute noch einzeln geprüft werden müssen, wären dann in den Standardverträgen enthalten oder können rasch anhand der vorliegenden Zertifikate oder Selbstverpflichtungen der Cloudbetreiber verifiziert werden.
Eine rasche Umsetzung der Vorschläge der EU-Kommission ist daher vor allem aus Sicht des Anwenders zu begrüßen.
Bild: © Thorben Wengert / pixelio.de

Dipl.-Ing. Physikalische Technik (FH)
Dipl. Wirtschaftsingenieur (FH)
Seit 1996 bei der DATEV eG tätig. Mittlerweile beschäftigt er sich im Bereich der strategischen Unternehmensentwicklung um neue, eher techniklastige IT-Trends wie Cloud Computing, Collaboration oder Social Business.

Neueste Kommentare